Endlich suchtfrei Leben. Wie du in eine Sucht hinein und wieder herauskommen kannst.

Sucht ist eine Krankheit, die auch dich betreffen kann.

Wenn wir an Sucht denken, dann haben wir schnell das Bild eines typischen Drogenabhängigen vor Augen. Einen obdachlosen Heroinabhängigen, der am Bahnhof herumlungert, einen Alkoholiker oder einen Spielsüchtigen, der mit seiner Sucht sich und seine ganze Familie zerstört. 

An uns selbst denken wir dabei eher weniger. 

"Mich betrifft das doch nicht." 

Wenn du dich da mal nicht täuscht. 

Das Phänomen "Sucht" hat sich tief in unsere Gesellschaft hineingefressen. Neben den "harten" Süchten gibt es eine Vielzahl von "weichen" und versteckten Süchten, die sich, ohne dass wir es merken, in unser Leben einschleichen - mit weitreichenden Folgen.

Viele Menschen sind sich ihrer Abhängigkeit und den Folgen ihrer Abhängigkeit gar nicht bewusst. 

Denn egal, ob du von harten Drogen abhängig bist oder "nur" Arbeits-, Sport- oder Kaufsüchtig bist, die Sucht sorgt auf jeden Fall dafür, dass du dich nicht wirklich frei in deinem Leben entfalten kannst und in jedem Fall weit unter deinen Möglichkeiten bleibst. Sie nimmt dir Freiheit und Selbstbestimmtheit und führt dich in eine Scheinwelt der Abhängigkeit. 

In diesem Artikel geht es darum, die Ursachen für Sucht und Suchtverhalten einmal aus einer grundsätzlich anderen Perspektive zu betrachten. Und es geht darum, konkrete Lösungswege aufzuzeigen, um aus einer Sucht herauszukommen, sowie um die Frage, was man präventiv machen kann, um gar nicht erst in eine Suchtfalle zu geraten. 

Suchtkriterien: Ab wann sprechen wir von einer Sucht?

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) unterscheidet fünf Kriterien, anhand derer man erkennen kann, ob eine Sucht vorliegt. Sie lauten:

  1. Unbezwingbares Verlangen zur Einnahme und Beschaffung des Mittels
    Du, also dein Verstand weiß zwar, dass es nicht gut für dich ist, aber du kannst einfach nicht aufhören und tust es immer wieder.
  2. Tendenz zur Dosissteigerung (Toleranzerhöhung)
    Du brauchst tendenziell immer mehr.
  3. Psychische und meist auch physische Abhängigkeit von der Wirkung der Droge
    Wenn du es nicht hast oder tust, fühlst du dich körperlich oder geistig nicht wohl.
  4. Schädlichkeit für den Einzelnen und oder die Gesellschaft
    Es löst nicht deine Probleme, sondern vergrößert sie.
  5. Verlust der Kontrolle über das eigene Verhalten
    Obwohl du es eigentlich nicht willst, tust du es doch immer wieder.

Welche Arten von Süchten gibt es?

Unsere Gesellschaft unterscheidet zwei Arten von Süchten: die Schlimmen, die offen tabuisierten und die heimlichen, geduldeten und manchmal sogar gesellschaftlich geförderten oder zumindest anerkannten Süchte. 

Zur ersten Gruppe gehört die Drogensucht, die krankhafte Abhängigkeit von einer oder mehreren Substanzen wie Alkohol, Medikamente oder illegalen Drogen wie Heroin, Kokain oder auch Marihuana. Aber auch die Spielsucht und die Magersucht als Form einer Essstörung. 

Daneben gibt es aber auch Suchtformen, die nicht auf den ersten Blick zu erkennen und sogar gesellschaftlich anerkannt sind. Arbeitssucht zum Beispiel oder Kauf- und Konsumsucht. 

Die heimlichen Süchte unseres Lebens

Zu den eher versteckten und nicht so offensichtlichen Süchten gehören: 

  • die Konsumsucht mit der Unterform der Kaufsucht
  • die Esssucht
  • die Arbeitssucht
  • die Sexsucht
  • die Sportsucht
  • die Internetsucht mit der Unterform der Social Media Sucht

Auch diese "weichen" Süchte erfüllen die oben genannten Suchtkriterien der WHO und sind deshalb sehr ernst zu nehmen. Oft werden sie lange nicht erkannt, aber auch sie zerstören dein Leben und treiben dich in die Abhängigkeit. 

Wenn du wirklich frei sein und dein Leben in die eigenen Hände nehmen möchtest, dann musst du dich mit der wahren Ursache für dein Suchtverhalten beschäftigen.

Was ist die Ursache für eine Sucht? 

Ganz am Anfang steht die Suche nach dem Glück.

Jeder Mensch möchte im Grunde einfach nur glücklich und zufrieden sein, danach ist sein ganzes Streben ausgerichtet. 

Das Problem ist, wir suchen es an der falschen Stelle, nämlich im Außen und in materiellen Dingen, anstatt den Blick nach innen zu richten. 

- Die Tür zum Glück geht nur nach innen auf. -

In dem wir auf der Suche nach Glück ständig in die falsche Richtung laufen, können wir es natürlich niemals finden. 

Das Ergebnis dieser ständigen Anstrengung ist: 

  • Wir fühlen uns zunehmend erschöpft, energielos und gleichzeitig ständig unter Spannung.
  • Wir haben das Gefühl, zwar immer in Bewegung zu sein, aber nie wirklich anzukommen. Wir fühlen uns in einer Art Hamsterrad gefangen.
  • Wir spüren unsere eigene Machtlosigkeit und haben das Gefühl, unser Leben immer weniger selbst in der Hand zu haben.
  • Wir spüren eine tiefe Unzufriedenheit in unserem Leben.

Die Wurzel aller Süchte ist die Unzufriedenheit.

Wir sind unzufrieden mit uns selbst, mit unserem Leben allgemein und mit dem, was gerade ist. Wir sind irgendwie niemals richtig glücklich. Vielleicht mal kurzfristig, aber nie wirklich richtig. Das Gefühl der Unzufriedenheit und des Unglücklichseins erzeugt eine permanente Spannung in uns, die sich irgendwann entladen muss. 

Und genau hier kommen die verschiedenen Süchte ins Spiel. Sie dienen uns als eine Art von Ersatzbefriedigung und führen uns in einen vorübergehenden Zustand der Entspannung und des Glücks. In Wirklichkeit aber führen sie uns immer tiefer in die Abhängigkeit und Unfreiheit.

Der Weg aus der Sucht führt also immer zuerst nach innen. 

Sucht aus biochemischer Sicht.

Aus der biochemischen Sicht ist die Sache relativ einfach.

Die entscheidende Rolle bei jeder Sucht spielt das Glückshormon Dopamin. Du erinnerst dich, Glück und Zufriedenheit sind die Grundbedürfnisse aller Menschen. Und genau diese Gefühle werden in unserem Gehirn durch das Hormon Dopamin ausgelöst. 

Sind wir unzufrieden oder unglücklich, dann leiden wir unter einem Dopamin-Mangel und unser Gehirn greift auf altbekannte "Mittel" zurück, die es in der Vergangenheit kennengelernt hat und wo es genau weiß, dass Dopamin ausgeschüttet wird und wir uns so vorübergehend besser fühlen.

Die Möglichkeiten der individuellen Dopamin-Beschaffung sind vielfältig:

  • Süßigkeiten, Schokolade essen
  • gar nichts mehr essen
  • Einkaufen gehen
  • Partys & Vergnügungen aller Art
  • Arbeiten bis zum umfallen
  • Sport bis zur totalen Erschöpfung
  • Alkohol trinken
  • Harte Drogen wie Heroin, Kokain, Marihuana, usw.

Autobahnen im Kopf.

Es gilt, je öfter unsere Gehirn die Erfahrung gemacht hat, dass wir und gut fühlen, wenn wir zum Beispiel Schokolade essen, gar nichts mehr essen, Sport machen,  Alkohol trinken oder Arbeiten bis zum abwinken, desto tiefer und fester wird dieser Weg in unserem Gehirn verankert. So werden mit der Zeit aus Trampelpfaden, Bundesstraßen und schließlich Autobahnen. 

Und was benutzt du, wenn du mal eben schnell von A nach B möchtest? Wenn du schnell von schlechten Gefühlen weg und hin zu schönen Gefühlen möchtest? Natürlich die dir bekannte Autobahn.

Der natürliche Dopamin-König in deinem Leben.

Die höchste Konzentration an natürlich erzeugten Dopamin ist bei einem Orgasmus messbar. 

Beim Orgasmus wird der Körper mit einer Fülle von Glückshormonen überschwemmt. Für einen Augenblick sind wir wunschlos glücklich. Wir fühlen uns wie im siebten Himmel, vollkommen entspannt, glücklich und zufrieden. Logisch, dass wir davon nicht genug bekommen können. 

Aber auch hier lauert die Gefahr einer Abhängigkeit, wenn wir uns zum Beispiel ständig selbst befriedigen müssen, weil wir keine andere Möglichkeit sehen, den inneren Druck in uns abzubauen und uns zu entspannen.  

Der Orgasmus ist übrigens der Zustand, der dem höchsten Ziel im Yoga und in der Mediation, dem Zustand von Samadhi, am nächsten kommt. Ein Zustand des höchsten Glücksgefühls, dem Gefühl der vollkommenen Einheit und totalen Zufriedenheit, in der Zeit und Raum zu verschwinden scheinen und sich das Ego auflöst.  

"Erleuchtete" Yogis oder Meditierende erleben also eine Art Dauerorgasmus. 🙂

Aber schauen wir uns jetzt die einzelnen Süchte einmal etwas näher an.

Süchte unter der Lupe betrachtet.

Jede Sucht erfüllt eine oder mehrere für uns wichtige Funktionen. Die drei wichtigsten sind:

  • Sie sorgt für die Ausschüttung des Glückshormons Dopamin.
  • Sie hilft uns, unsere Emotionen zu regulieren, d.h. wir lernen mit Hilfe bestimmter Handlungen negative Gefühle zu unterdrücken und positive Gefühle zu erzeugen. 
  • Sie sorgt für Entspannung und Ruhe im Kopf.

Beispiele für Süchte und deren Funktion:

  • Wenn ich Alkohol trinke, dann kann ich mich entspannen und meine Gedanken kommen zur Ruhe. Ich fühle mich besser. 
  • Ich greife zu Schokolade und Süßigkeiten, wenn ich negative Gefühle wie Angst, Überforderung, Wut, Hilflosigkeit überwinden möchte.
  • Wenn ich extrem unter Spannung stehe, dann befriedige ich mich selbst.
  • Wenn ich Kokain konsumiere, dann fühle ich mich stark und selbstbewusst, alle Selbstzweifel sind verflogen. 
  • Wenn ich in der Spielhalle bin, dann bin ich ganz bei mir und hoffe auf den großen Gewinn. Ich bin kein Verlierer, sondern ein Gewinner. 
  • Wenn ich bis zum Umfallen Sport gemacht habe und meinen Körper spüre, dann ist mein Geist angenehm ruhig geworden. Alle Ängste und Sorgen sind in diesem Augenblick vergessen. 
  • Wenn ich von morgens bis spät abends arbeite, dann fühle ich mich erfolgreich, nützlich und gesellschaftlich anerkannt. Für Zweifel und negative Gefühle bleibt keine Zeit.
  • Wenn ich es schaffe, gar nichts mehr zu essen, dann gewinne ich Kontrolle über mich und finde Halt im Leben. Ich habe mich (mein Leben) wieder im Griff, ich kann mir selbst vertrauen und spüre meine Selbstwirksamkeit.
  • Wenn ich permanent auf Achse, auf Partys, bei Freunden und sonstigen Vergnügungen bin, dann muss ich mich nicht mit mir selbst auseinandersetzen.  So kann ich negative Gefühle, innere Leere und fehlende Sinnhaftigkeit überspielen.
  • Wenn ich mir etwas Schönes kaufe oder gönne, dann freue ich mich im ersten Moment und fühle mich gut. Leider lässt dieses Gefühl nach einiger Zeit nach, so dass ich mir wieder etwas neues kaufen oder gönnen muss. 

Sucht ist ein gesellschaftliches Problem.

Wir leben in einer nach außen- und konsumorientierten Welt. 

Sucht entsteht, weil wir es nie gelernt haben, den Blick auch mal nach innen zu richten. So kommt es, dass wir uns im Laufe unseres Lebens auf der Suche nach dem Glück selbst verlieren. Wir sind total im Außen verhaftet und haben den Bezug zu uns selbst und unseren Bedürfnissen verloren. 

So wissen die wenigsten Menschen, wer sie jenseits aller äußeren Formen wirklich sind. Was ihre wahren Bedürfnisse sind und wie sie sie auf eine gute Art und Weise dauerhaft erfüllen können.

Unser Gehirn ist ein äußerst komplexes System, welches trotz aller Anstrengungen bisher immer noch nicht von der Wissenschaft vollständig verstanden worden ist. Wir lernen unser Leben lang, wie wir uns im Außen behaupten können, aber niemand hat uns gezeigt, wie wir mit uns selbst, unseren Gedanken und Gefühlen sinnvoll umgehen können. 

Die 180 Grad Wende - der Weg aus der Sucht.

Wie können wir aus einer Sucht wieder hinaus kommen? 

Zunächst einmal sollten wir uns folgendes bewusst machen: Wenn wir immer wieder das gleiche tun, werden wir auch immer wieder die gleichen Ergebnisse bekommen. 

"Es ist ein klares Zeichen von Wahnsinn immer wieder das Gleiche zu tun
und andere Ergebnisse zu erwarten."
Albert Einstein

Es gilt: Dauerhaftes Glück und Zufriedenheit finden wir nur in uns selbst und nicht im Außen.

Um aus der Sucht herauszukommen, müssen wir lernen, unseren Blick nach innen zu richten. Wir müssen lernen uns mit unserem Geist, unseren Gedanken und Gefühlen auseinanderzusetzen. 

Yoga, Meditation und Achtsamkeit sind Trainingsprogramme für den menschlichen Geist, in denen es genau darum geht. Wir richten unsere Aufmerksamkeit nach innen und lernen uns selbst besser kennen und lernen uns von innen heraus zu entspannen. 

Die Welt ist weder gut noch schlecht.

Meditation zum Beispiel verändert die Funktionsweise deines Gehirns grundlegend. Du lernst die Dinge anders wahrzunehmen. Nämlich so, wie sie wirklich sind. Weder gut noch schlecht. Erst wir geben durch unsere in der Vergangenheit gelernten Bewertungen den Dingen ihre Bedeutung. Indem du mehr Achtsamkeit und Bewusstheit entwickelst, gewinnst du Abstand zu deinen Gedanken und Gefühlen. 

Du hörst auf, dich ständig mit ihnen zu identifizieren und befreist dich aus der Gefangenschaft deines Geistes. Du lernst, wertungsfrei anzunehmen, was ist und du lernst dich so zu akzeptieren, wie du bist. Es geht nicht darum perfekt oder möglichst gut zu sein. Du musst nicht permanent an dir arbeiten. Du bist gut und perfekt so wie du bist, mit all deine angeblichen Fehlern und Schwächen.

Yoga, Meditation und Achtsamkeit sind Übungssysteme, die dir helfen, Sinn, Zufriedenheit und Glück in dir zu finden. Und wenn du diese Dinge in dir entwickelt oder besser wiederentdeckt hast, dann hat die Sucht keine Chance in deinem Leben mehr. Du begibst dich in ein freies, glückliches und selbstbestimmtes Leben. 

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